Topic outline
General
- Johannes Heibel, Sozialpädagoge und Gründer der Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen e. V. und Dr. Anke Ballmann von der Stiftung Gewaltfreie Kindheit widmen sich einem neuen Buchprojekt im Bereich Kinderschutz.
Wir wollen es wissen! Wer hat schon Gewalt gegenüber Kindern oder Formen der Vernachlässigung beobachtet und eingegriffen oder auch nicht eingegriffen? Johannes Heibel http://www.initiative-gegen-gewalt.de/ und Dr. Anke Elisabeth Ballmann von der Stiftung SGK https://www.stiftung-gewaltfreie-kindheit.de/ recherchieren zusammen für ein Buch, das Licht ins Dunkel bringen soll und erMUTigen will.
Das Anliegen der Beiden: „Schreiben Sie uns Ihre Erfahrungen auf ca. 2 Din A4 Seiten und vielleicht kommt auch Ihr Beitrag ins Buch“.
„Was haben Sie erlebt?
Wie sind Sie mit der Situation umgegangen?
Wie ging es Ihnen dabei?
Wie sehen Sie dies im Nachhinein?“
Wir freuen uns auf Ihren Beitrag.
Bitte senden Sie ihn bis 31.01.2025 an post@stiftung-gewaltfreie-kindheit.de oder an johannesheibel@t-online.de
Vielen Dank im Voraus!
Anke Ballmann & Johannes Heibel
Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen e.V.
Poststraße 18 * 56427 Siershahn * Tel.: 02623/6839 oder 0171/186 922 Neuer Online-Kurs für ehrenamtlich Tätige: "Schutzkonzepte zur Gewaltprävention im ehrenamtlichen Kontext"
Ziel des Kurses ist die Vermittlung von Grundlagen zur Erstellung von Schutzkonzepten und die Vermittlung von Informationen für die Anleitung der Entwicklung von Schutzkonzepten. Der Bearbeitungsumfang beträgt etwa 15 Stunden. Der Online-Kurs besteht aus vier Modulen mit insgesamt 12 Lerneinheiten, z. B. zu den Themen- Entwicklung eines Schutzkonzeptes,
- Umsetzung kontext-spezifischer Schutzkonzepte,
- Strategien von Tätern und Täterinnen
- oder Begriffen und Häufigkeiten von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche.
- Neben textbasierten Materialien und Videoclips (Interviews mit Expert*innen sowie animierte Erklärvideos) werden auch interaktive Übungen, Fallbeispiele sowie Checklisten bereitgestellt, durch die das Erlernte in der (ehrenamtlichen) Praxis angewendet werden kann.
Zielgruppe sind Ehrenamtliche, die an der Schutzkonzeptentwicklung beteiligt sind, Ehren- und Hauptamtliche mit Leitungsfunktion sowie alle, die sich mit dem Thema Gewaltprävention sowie Schutzkonzepterstellung im Ehrenamt näher befassen möchten.Kosten: Für Personen, die ehrenamtlich im Saarland tätig sind, ist die Teilnahme kostenlos. Teilnahmeentgelt für Personen, die außerhalb des Saarlandes tätig sind: 25 EuroEine Anmeldung zum Kurs ist auf https://kinderschutz-im-saarland.de/registrierung möglich. Bei Fragen zum Kurs oder zur Teilnahme können Sie sich gerne an unser Postfach unter info@kinderschutz-im-saarland.de wenden. Zum Projektflyer gelangen Sie HIER.Neuer Online-Kurs für ehrenamtlich Tätige: "Sensibilisierung und Gewaltprävention im ehrenamtlichen Kontext"
Ziel des Online-Kurses ist die Sensibilisierung für die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit (sexualisierter) Gewalt im ehrenamtlichen Kontext sowie die Sensibilisierung für Gefährdungsfaktoren. Der Bearbeitungsumfang beträgt etwa 4 Stunden.Der Kurs besteht aus einem Modul mit 8 Lerneinheiten, z. B. zu den Themen Strategien von Tätern und Täterinnen, was kann ich als Ehrenamtliche*r selbst beitragen oder was mache ich, wenn ich den Verdacht habe, dass ein Kind von (sexualisierter) Gewalt betroffen ist. Neben textbasierten Materialien und Videoclips (Interviews mit Expert*innen sowie animierte Erklärvideos) werden auch interaktive Übungen, Fallbeispiele sowie Checklisten bereitgestellt, durch die das Erlernte in der (ehrenamtlichen) Praxis angewendet werden kann.Zielgruppe sind alle ehrenamtlich Tätigen.Kosten: Die Teilnahme an diesem Online-Kurs ist für alle Personen kostenfrei.Eine Anmeldung zum Kurs ist auf https://kinderschutz-im-saarland.de/registrierung möglich. Bei Fragen zum Kurs oder zur Teilnahme können Sie sich gerne an unser Postfach unter info@kinderschutz-im-saarland.de wenden. Zum Projektflyer gelangen Sie HIER.- Die (mobile) Beratungsstelle berät, schult und begleitet Menschen mit FASD und ihre Bezugspersonen – Eltern, Geschwister und Partner*innen sowie Fachkräfte aus Einrichtungen, Schule und KiTa, Therapeut*innen sowie Jugendämtern und Eingliederungshilfe -, so dass sie gemeinsam tragfähige und belastbare Aufwachsens- und Lebensbedingungen ermöglicht und aufrechterhalten werden können.
Je besser Menschen mit FASD und ihre Bezugspersonen über die Beeinträchtigung und deren Auswirkungen Bescheid wissen und sich auf dieser Grundlage die notwendigen Handlungsstrategien aneignen, desto höher wird die Lebens- und Arbeitsqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen/Bezugspersonen. Zudem ermöglicht ein gelingender Alltag in stabilen Lebens- und Versorgungsbedingungen auch erheblich erfolgreicher die Teilhabe an normalen gesellschaftlichen Aktivitäten und Anforderungen.
Darüber hinaus gewinnt auch die Gesellschaft, wenn durch Aufklärung und wachsendem allgemeinen Informationsstand die betroffenen Geburtenraten sinken (können).Ansprechdaten
Ulrike Mai
BINE Beratungs- und Informationsnetzwerk für FASD
0171 5266488
ulrike-mai@bine-fas.de
Erbeskopfstr. 3
54411 Deuselbach
www.bine-fas.deKonkrete Zielsetzungen und Arbeitsgebiete
Die mobile (also aufsuchende) FASD-Fachberatungsstelle soll
- Betroffene, ihre Angehörigen und Bezugspersonen sowie die ansonsten beteiligten Fachkräfte unterstützen, die Erkrankung und ihre Begleiterscheinungen und Auswirkungen im Alltag zu verstehen und zu erkennen und zu bewältigen. Dazu wird kurzfristige
Beratung zu konkreten Fragestellungen ebenso angeboten, wie Schulungen rund um das Thema FASD und dessen Auswirkungen, den geeigneten pädagogischen Umgang damit und den benötigten Förder- und Unterstützungsbedarf. Es werden Betroffenen-Gruppen
(für Kinder/Jugendliche und Erwachse) und Pflegeeltern- oder Fachkräfte-Arbeitskreise initiiert oder unterstützt und bei Bedarf mit Know how versorgt.
- Neben telefonischer und online-Beratung kann auch eine f2f-Beratung am Lebensort der Betroffenen stattfinden. Schulungen von Angehörigen und anderen Bezugspersonen können in der Beratungsstelle sowie inhouse in den Einrichtungen oder sonstigen
Räumlichkeiten stattfinden.
- ein Netzwerk themenkompetenter Ansprechpartner*innen (bspw. Ärzt*innen, Therapeut*innen, Einrichtungen) in den beiden Bundesländern aufbauen und zur Verfügung stellen; die enge Zusammenarbeit mit den jeweils örtlich zuständigen Kinder- und
Jugendpsychiatrien, mit Kinderärzt*innen, Therapeut*innen, Schulen, Kindergärten, freien Trägern der Erziehungshilfen, sowie anderen Fachstellen und Beratungsstellen (bspw. SPZ, Autismuszentrum) ist sinnvoller und erforderlicher Teil der
Leistungen der Fachberatungsstelle; darüber hinaus soll auch eine Vernetzung mit überregionalen themenspezifischen Hilfestrukturen sichergestellt werden (hierzu zählen u. a. andere FAS-Fachstellen (z. B. FASD-Deutschland e.V.) sowie Fachkliniken
und spezialisierte Träger der Jugend- und Eingliederungshilfe, sowie Expert*innen in ganz Deutschland)
- Fachkräfte in Einrichtungen der Jugendhilfe bzw. Eingliederungshilfe, öffentliche Träger der Jugend- und Eingliederungshilfe, Kinder- und Jugendärzt*innen und -psychiater*innen, Therapeut*innen, Schulen und Kitas für das bislang noch als randständig wahrgenommene, jedoch in diesen Arbeitsfeldern sehr präsente Thema sensibilisieren
- Präventionsarbeit leisten und bspw. in Schulen (für Teenager im experimentierfreudigen Alter), Gynäkolog*innen, Hebammen und Kinderärzt*innen, Schwangeren-Beratungsstellen sensibilisieren und informieren sowie allgemeine Öffentlichkeitsarbeit leisten; hierfür wird auch die schon vorhandene gute Kooperation mit dem SWR (durch die Förderung über Herzenssache e.V.) eine wirkungsvolle Unterstützung sein
- Betroffene, ihre Angehörigen und Bezugspersonen sowie die ansonsten beteiligten Fachkräfte unterstützen, die Erkrankung und ihre Begleiterscheinungen und Auswirkungen im Alltag zu verstehen und zu erkennen und zu bewältigen. Dazu wird kurzfristige
Beratung zu konkreten Fragestellungen ebenso angeboten, wie Schulungen rund um das Thema FASD und dessen Auswirkungen, den geeigneten pädagogischen Umgang damit und den benötigten Förder- und Unterstützungsbedarf. Es werden Betroffenen-Gruppen
(für Kinder/Jugendliche und Erwachse) und Pflegeeltern- oder Fachkräfte-Arbeitskreise initiiert oder unterstützt und bei Bedarf mit Know how versorgt.
Neue Ausgabe des "Kinderschutz im Saarland"-Newsletters
Im Juli 2024 erscheint die neue Ausgabe des „Kinderschutz im Saarland“-Newsletters. Sie finden hier u. a. News und Infos zu kinderschutzbezogenen Aktivitäten und Projekten im Saarland und zu unseren E-Learning-Angeboten. Hier geht es zur aktuellen Ausgabe. Für die zukünftigen Newsletter können Sie sich hier anmelden.Podcast zum Online-Kurs „Kinderschutz in der Medizin“ der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums Ulm
Tauchen Sie mit uns in die Welt des medizinischen Kinderschutzes ein! In unserem Podcast sprechen wir mit führenden Fachexpert*innen über die aktuellen Herausforderungen und Themen im Bereich Kinderschutz. Erfahren Sie praxisnahe Handlungsmöglichkeiten und wertvolle Tipps, wie Gesundheitsfachkräfte effektiv zum Schutz von Kindern beitragen können.
Für wen ist der Podcast geeignet?
Unser Podcast richtet sich an alle Gesundheitsberufe – von Ärzt*innen über Pflegekräfte bis hin zu Therapeut*innen und alle anderen im Gesundheitswesen tätigen Personen. Egal, ob Sie im direkten Patientenkontakt oder in der Prävention tätig sind, hier finden Sie wertvolle Informationen und Anregungen für Ihre tägliche Arbeit. Der Podcast ist abrufbar unter: https://podcasters.spotify.com/pod/show/kinderschutz-medizin
Über den Online-Kurs
Der Podcast begleitet den Online-Kurs „Kinderschutz in der Medizin – ein Grundkurs für alle Gesundheitsberufe“. Dieser Kurs bietet eine umfassende Einführung in die Grundlagen des Kinderschutzes und ist ein unverzichtbares Tool für alle, die sich in ihrem Beruf für das Wohl von Kindern einsetzen möchten. Weitere Informationen: https://kinderschutz-im-saarland.de/kursuebersichtKinderschutz in der Großregion
Der vorliegende Band „Kinderschutzsysteme in der Großregion“ gibt uns regionalisierte Fachkenntnisse, mit deren Hilfe wir Anregungen oder Unterstützung zur Umsetzung unserer Ziele in der gesamten Region bekommen. Er beinhaltet einen Überblick über die Entwicklung der Kinderschutzsysteme in Deutschland mit dem Schwerpunkt Saarland und Rheinland-Pfalz im historischen Rückblick. Kern des Bandes ist eine Bestandsaufnahme der aktuellen Kinderschutzsysteme in Deutschland, Luxemburg, Frankreich und Belgien. Es wird aufgezeigt, wie in den Staaten, zu den die Regionen der Großregion gehören, die Kinderschutzsysteme aufgebaut sind, welche politischen Ebenen in der Verantwortung stehen, welche Gesetze und sonstige Regelungen in den einzelnen Staaten maßgeblich sind. Trotz aller Vielfalt in den politischen Systemen und Verwaltungsstrukturen der Länder in unserer Großregion können wir eine gemeinsame Grundhaltung entwickeln, für die wir über die unterschiedlichen Kinderschutzsysteme die Expertise, Erfahrungen und Sichtweisen der anderen benötigen. Dazu leistet der vorliegende Band zu Kinderschutzsystemen in der Großregion einen hervorragenden Beitrag.
Unbehend, Mark, Schröder, Christian & Zöller, Ulrike (2024): Kinderschutzsysteme in der Großregion. Socialnet Verlag. Online verfügbar unter: https://www.socialnet.de
Kinderschutz ist nicht verhandelbar
Meilenstein im Kinderschutz – nach kurzer Planungsphase ging das Kompetenzzentrum Kinderschutz am 17.04.2024 mit dem Kinderschutzbeauftragten und der Ombudsstelle der Kinder- und Jugendhilfe des Saarlandes in der Landeshauptstadt Saarbrücken an den Start
Es ist noch nicht einmal ein Jahr her, dass eine zentrale Forderung der Kinderschutzkommission im Saarland umgesetzt wurde. Am 1. Mai 2023 ist das Amt des Kinderschutzbeauftragten des Saarlandes mit dem langjährig erfahrenen Sozialpädagogen Kai Frisch besetzt worden. Nach Personalisierung weiterer Stellen, sind der Kinderschutzbeauftragte, eine Mitarbeiterin, Katharina Trauden - ebenfalls Sozialpädagogin, und das Team der Ombudsstelle seit Beginn des neuen Jahres in Saarbrücken an der Berliner Promenade tätig. Heute nun die offizielle Eröffnung. „Wir müssen das Bestmögliche tun, Kinder und Jugendliche vor Übergriffen in Form verschiedenster Gewalt schützen, sie in Ihren Rechten unterstützen und ihnen ein gutes Aufwachsen in unserer Gesellschaft ermöglichen. Kinderschutz ist nicht verhandelbar“, das brachte Kai Frisch in seiner Begrüßung vor rund 80 Gästen der saarländischen Kinder- und Jugendhilfelandschaft zum Ausdruck. Die offizielle Eröffnung des Kompetenzzentrums nahm die Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit, Bettina Altesleben zum Anlass, den Saarländischen Weg als Meilenstein im Kinderschutz zu beschreiben. Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot und Bildungsstaatsekretärin Jessica Heide waren bei dem Festakt ebenfalls vor Ort. „Das Kompetenzzentrum hat eine zentrale Stellung, die die verschiedenen Hilfe-Angebote zusammenführt und koordiniert. Dadurch werden die einzelnen Maßnahmen effektiver", so die Staatssekretärin Jessica Heide.
v.l n.r. Jessica Heide (Staatsekretärin MBK), Katharina Trauden (Sozialpädagogin Kompetenzzentrum Kinderschutz), Bettina Altesleben (Staatssekretärin MASFG), Kai Frisch (Kinderschutzbeauftragter), Mathias Dier, Tanja van Essen (Ombudsstelle)
Das Kompetenzzentrum Kinderschutz ist die landesweite Anlaufstelle für alle Belange des Kinderschutzes und der Kinderrechte im Saarland und eine Kontaktstelle für betroffene Kinder- und Jugendliche und deren Angehörige sowie für Fachkräfte, aber auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger. Im Kompetenzzentrum Kinderschutz werden saarlandweite, aber auch grenzüberschreitende Themen aufgegriffen und in einer AGENDA zum Kinderschutz im Saarland zusammengefasst. Die sich noch im Aufbau befindliche Ombudsstelle der Kinder- und Jugendhilfe des Saarlandes, personell vertreten durch die Sozialpädagogin Tanja van Essen und den Juristen Mathias Dier, berät und informiert junge Menschen und ihre Familien bei Konflikten im Zusammenhang mit der Kinder- und Jugendhilfe. Sie dient als unabhängige dritte Stelle. Die Beratung erfolgt kostenfrei.
Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit werden langfristig auch jugendhilfepolitische Aktivitäten in Form von Fortbildungen und Fachtagen sowie themenspezifische Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierungskampagnen sein.
Informationen zum Online-Kurs
„Kinderschutz in der Medizin – Ein Grundkurs für alle Gesundheitsberufe“Der Online-Kurs wurde überarbeitet und steht seit dem 20. Juni 2024 in einer neuen, aktualisierten Version zur Teilnahme auf www.kinderschutz-im-saarland.de zur Verfügung.
Der Online-Kurs richtet sich an Ärzt*innen, Pflegekräfte, (Psycho-)Therapeut*innen und alle anderen Gesundheitsfachkräfte. Themen des Kurses sind u. a. medizinische Hintergründe zum Thema Kinderschutz, rechtliche Grundlagen, verschiedene Misshandlungsformen, Vorgehen in einem konkreten Verdachtsfall u.v.m. Weitere Infos gibt es hier.
Bei Fragen können Sie sich gerne über das Kontaktformular an das Projektteam wenden.
Kostenlose Ausgabe des Sozialmagazins zum Themenschwerpunkt Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch
Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen, trotz seiner enormen Wichtigkeit. Zusammengefasst hat Aufarbeitung zum Ziel, das Leid der Betroffenen anzuerkennen und ihnen die entsprechende Hilfe zukommen zu lassen. Hierbei ist u. a. wichtig, dass das Thema nicht länger von der Gesellschaft verschwiegen wird (Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs [2022]. Das Schweigen beenden – Beiträge zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. S., Andresen, D., Deckers & K.,
Kriegel). Das Sozialmagazin liefert hierzu in einer kostenlosen Ausgabe zum Thema Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch einen wichtigen Beitrag. Die Ausgabe kann ab dem 13.06.2024 unter folgendem Link eingesehen werden:
https://www.beltz.de/fachmedien/sozialpaedagogik_soziale_arbeit/zeitschriften/sozialmagazin/aktuelle-ausgabe.htmlFortbildungsangebot:
Alkoholkonsum in der Schwangerschaft ist ein vermeidbarer Risikofaktor für
E-Learning zu Alkoholkonsum in der Schwangerschaft
angeborene Fehlbildungen und geistige Behinderung. Die Thematisierung
dessen ist jedoch mit erheblichen Barrieren verbunden. Daher zielt die Fortbildung des Universitätsklinikums Tübingen darauf ab, Fachkräfte zu befähigen, Alkoholkonsum in der Schwangerschaft sensibel und unterstützend unter Verwendung von Techniken der Motivierenden Gesprächsführung anzusprechen. Weitere Infos zum E-Learning und zur Teilnahme finden Sie unter https://elearning-alkohol-schwangerschaft.de/„Mission magisches Tagebuch“: Podcast zu Mental Health bei Kindern
Als Reaktion auf die zunehmende psychische Belastung bei Kindern haben planet schule und das Kinderprogramm des SWR den Mental Health-Podcast „Mission magisches Tagebuch“ im Januar 2024 ins Leben gerufen. Immer freitags gibt es neue Folgen in der ARD Audiothek, bei planet-schule.de, SWR Plus und im SWR Kindernetz.Entstanden ist eine Podcast-Hörspielwelt, in der Kinder Kindern helfen: „Die Hosts des Podcasts sind die fiktiven Charaktere Klara, Keks und Matte. Die drei sind der Schlüssel zu einem magischen Tagebuch. Aus dem Buch können sie Stimmen anderer Kinder hören, die in Tagebucheinträgen über ihre Ängste, Krisen und Probleme sprechen. Es geht um Mobbing, Schulstress, ADHS, um Heimweh, Freundschaft und um viele weitere Themen. In jeder Folge löst die Gruppe mit Hilfe des magischen Tagebuchs einen neuen „Fall“.“ So beschreibt der SWR die Handlung des Podcasts. Die gesamte Pressemeldung finden Sie unter: https://www.swr.de/unternehmen/kommunikation/pressemeldungen/mission-magisches-tagebuch-108.html
Für Grundschulen gibt es im Rahmen des Projekts ein Unterrichtspaket mit vielen didaktischen Ideen, Arbeitsblättern und Anregungen für den Unterricht.Der Podcast ist u. a. hier abrufbar: https://www.ardaudiothek.de/sendung/mission-magisches-tagebuch/13092689/Neue Qualifikation „Kinderschutz im Öffentlichen Gesundheitsdienst“
In einem Pilotprojekt bieten das Kompetenzzentrum Kinderschutz im Gesundheitswesen NRW (KKG) und die Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen (AÖGW) eine Qualifikation an, die speziell auf den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) zugeschnitten ist. Diese richtet sich an alle Beschäftigten, die im ÖGD in Nordrhein-Westfalen mit Kindern oder (werdenden) Eltern in Kontakt kommen.
Weitere Infos finden Sie unter https://www.akademie-oegw.de/aktuell/detail/neue-qualifikation-kinderschutz-im-oeffentlichen-gesundheitsdienstHandbuch „Gute Kinderschutzverfahren“ jetzt als OpenAccess verfügbar
In Kinderschutzfällen ist es Aufgabe der Jugendämter und Familiengerichte, im Raum stehende Kindeswohlgefährdungen einzuschätzen und gegebenenfalls durch geeignete Hilfen und Maßnahmen abzuwenden. Die Gerichte sind bei ihrer Entscheidungsfindung auf die Unterstützung und Expertise weiterer Disziplinen, wie etwa Verfahrensbeiständen, Sachverständigen und Rechtsanwält*innen angewiesen. Wissen über die eigenen Aufgaben und die der Anderen Beteiligten ist wichtig für eine gelingende Zusammenarbeit. Das Handbuch „Gute Kinderschutzverfahren“ vermittelt Grundlagenwissen aus unterschiedlichen Disziplinen und legt somit eine Basis für eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit.Unter dem folgenden Link gelangt man zum Handbuch: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-66900-6
Das Handbuch orientiert sich am interdisziplinären Online-Kurs „Gute Kinderschutzverfahren“, welcher im gleichnamigen Modellprojekt zwischen 2019-2023 entwickelt und evaluiert wurde. Eine Teilnahme am Online-Kurs ist im Rahmen des Projektes „Kinderschutz im Saarland“ aktuell wieder möglich. Fachkräfte mit Dienstort im Saarland können den Kurs kostenfrei absolvieren, für alle anderen kostet die Teilnahme 140€. Der Online-Kurs richtet sich an Fachkräfte, die an Verfahren nach § 1666 BGB beteiligt sind und ist sowohl für die Aus- als auch Weiterbildung im Themenkomplex familiengerichtlicher Kinderschutzverfahren und kindgerechter Justiz geeignet. Weitere Informationen sind hier zu finden: https://kinderschutz-im-saarland.de/kursuebersicht
Seminarprogramm der Landesmedienanstalt Saarland
Im März stellt die Landesmedienanstalt Saarland Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften im Rahmen ihres Seminarprogramms Möglichkeiten vor, wie sie Heranwachsende dabei unterstützen können, ein besseres Verständnis für die Chancen und Herausforderungen der digitalen Welt zu entwickeln und wie sie sie dabei sicher begleiten.
• Verbreitung pornografischer Inhalte über WhatsApp, TikTok & Co.
06. März 2024 (Mi) | 9-13 Uhr | Gebühr: keine | Koop. Bildungscampus Saarland
• Gut zu wissen: Rechtliche Aspekte bei Medienprojekten |WEB|
13. März 2024 (Mi) | 9:30-12:00 Uhr | Gebühr: keine | Koop. Bildungscampus Saarland
• Internet-ABC: Do it Yourself - Aufbaukurs
20. März 2024 (Mi) | 9-13 Uhr | Gebühr: keine | Koop. Bildungscampus Saarland
Die Veranstaltungen (außer Webseminare) finden statt in der Landesmedienanstalt Saarland, Nell-Breuning-Allee 6 in 66115 Saarbrücken-Burbach. Die Zugangsdaten zu den Webseminaren erhalten Sie am Tag vor dem Veranstaltungstermin per E-Mail.
Anmeldungen und weitere Informationen online unter www.LMSaar.de/medienkompetenz oder telefonisch unter 0681/38988-12.Studie „Kindheitstraumata und somatische sowie psychische Erkrankungen im Erwachsenenalter –Ergebnisse der NAKO Gesundheitsstudie“
Im Deutschen Ärzteblatt erschien kürzlich eine Studie zum Thema „Kindheitstraumata und somatische sowie psychische Erkrankungen im Erwachsenenalter – Ergebnisse der NAKO Gesundheitsstudie“ (Dtsch Arztebl Int 2024; 121: 1-8; DOI: 10.3238/arztebl.m2023.0225). Der Volltext ist abrufbar unter: https://www.aerzteblatt.de/archiv/236514/Kindheitstraumata-und-somatische-sowie-psychische-Erkrankungen-im-ErwachsenenalterInformation zur Ombudsstelle Kinder- und Jugendhilfe des Saarlandes
Wir beraten und unterstützen junge Menschen und ihre Familien bei Konflikten im Zusammenhang mit der Kinder- und Jugendhilfe. Die Beratung erfolgt vertraulich, unabhängig und kostenfrei.
Ziel ist es bestehende Konflikte zu entschärfen, den Ratsuchenden ihre Rechte und das Verfahren in dem sie sich befinden zu erklären. Die Mitarbeitenden der Ombudsstelle arbeiten und handeln nur im Auftrag der Ratsuchenden. An die Ombudsstelle können sich junge Menschen wenden, aber auch Eltern (Pflegeeltern) sowie Fachkräfte.So erreichen Sie die Ombudsstelle der Kinder- und Jugendhilfe des Saarlandes:
Telefon
0681-5016303 Tanja van Essen (Sozialpädagogin)
0681-5016301 Mathias Dier (Volljurist)
E-Mail: ombudsstelle@soziales.saarland.deNeuer Online-Kurs startet auf der Kinderschutz-Plattform: "Gute Kinderschutzverfahren"
Ein neuer Online-Kurs: Ab dem 20.02.2024 wird der Online-Kurs „Gute Kinderschutzverfahren“ zum Themenkomplex familiengerichtliche Verfahren in Kinderschutzfällen und kindgerechter Justiz gegen ein Teilnahmeentgelt von 140 Euro auf der Saarland Kinderschutzplattform angeboten. Für Personen, die im Saarland arbeiten, wird die Teilnahme kostenlos sein. Der Online-Kurs richtet sich insbesondere an Berufsgruppen, die an Verfahren nach § 1666 BGB beteiligt sind. Weitere Informationen finden Sie hier.Seitenstark-Gütesiegel für Homepage „grenzenzeigen.de“
Auf der Homepage https://grenzenzeigen.de/ finden Kinder Informationen zu ihren Rechten, zum Thema (sexualisierte) Gewalt und werden beraten, wie man Hilfe findet. Nun wurde die Homepage der Fachstelle Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Bistum Trier mit dem „Seitenstark-Gütesiegel. Digitale Kindermedien“ ausgezeichnet.
„Das SEITENSTARK-GÜTESIEGEL zeichnet digitale Angebote aus, die positive Inhalte für Kinder zur Verfügung stellen und dabei die Seitenstark "Qualitätsstandards für digitale Kindermedien" erfüllen. Es macht Qualitätsangebote sichtbar und bietet Kindern und Erwachsenen Orientierung. Zugleich versteht sich das Gütesiegel als Ansporn und Hilfestellung für die Betreiber:innen von Kinderseiten.“ (https://seitenstark.de/eltern-und-lehrkraefte/das-seitenstark-guetesiegel, 08.01.24)Veröffentlichung des Tätigkeitsberichts 2019-2023 der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung Sexuellen Kindesmissbrauchs
Anlässlich der Veröffentlichung des Tätigkeitsberichts 2019-2023 der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung Sexuellen Kindesmissbrauchs möchte ich als Kinderschutzbeaufragter des Saarlandes gerne auf den Bericht und die Geschichten von Betroffenen aufmerksam machen, die uns einen tiefen Einblick in die Aufarbeitungsprozesse in verschiedensten Institutionen und gesellschaftlichen Bereiche gibt. Dies insbesondere aus der Perspektive von sexualisierter Gewalt Betroffener Menschen.DGKiM-Basiskurs 2024 Kinderschutz in der Medizin: Anmeldung offen
Vom 15.-16.03.2024 findet die 18. Internationale Kasseler Fortbildung statt – erneut hybrid (also sowohl online als auch in Präsenz). Statt eines 2-tägigen Crashkurses durch die gesamte Kinderschutzmedizin hat die DGKiM den Kurs zu einem zweiteiligen Basis- und Aufbaukurs für Kinderschutz in der Medizin weiterentwickelt. Zielgruppe dieses Basiskurses sind alle im Gesundheitswesen im Kinderschutz tätigen Fachpersonen. Fokussiert wird die multiprofessionelle Zusammenarbeit. Weitere Inhalte:
• kinderschutzmedizinische Grundlagen,
• Interventionsstrategien,
• Gesprächsführung
• und vieles mehr
Die Anmeldung für den Basiskurs Kinderschutz in der Medizin am 15.-16.03.2024 ist nun freigeschaltet. Die Teilnahme ist vor Ort in Kassel als auch online möglich.
Zur Anmeldung geht es hier: https://pretix.eu/dgkim/BasiskursDgkim/Frühe Hilfen im Saarland: „Lotsendienste“ werden 2024 dauerhaft implementiert
Die erfolgreiche Maßnahme „Lotsendienste Frühe Hilfen an saarländischen Geburtskliniken“ wird ab 2024 dauerhaft implementiert. Das Sozialministerium setzt so ein wichtiges Zeichen für die Unterstützung werdender Eltern und von Familien mit Kindern im ersten Lebensjahr und unterstreicht damit die nachhaltige Wirkung dieses wegweisenden Projekts.
Die Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen ist für die landesweite Umsetzung des Bundesprojektes Frühe Hilfen verantwortlich und unterstützt die Frühen Hilfen in den Landkreisen und im Regionalverband Saarbrücken. So ist in den letzten Jahren ein Netzwerk von Unterstützungsangeboten für werdende Mütter und Väter aufgebaut worden. Die Hauptaufgabe des Netzwerkes besteht in der psychosozialen Unterstützung von Familien, von Beginn der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr. Die Angebote sind kostenlos, freiwillig und unterliegen der Schweigepflicht. Das flächendeckende und einheitliche Modellprojekt Lotsendienste wurde 2019 als lohnende Ergänzung in Zusammenarbeit mit fünf Geburtskliniken gestartet und hat sich seither als äußerst erfolgreich erwiesen.
Im vom Sozialministerium erstellten Bilanzbericht 2020 bis 2022 zeigt sich beispielsweise die große Reichweite der Lotsendienste, welche über 60 % der in den Kliniken entbindenden Mütter erreichen. Die Lotsinnen sind fest in die Abläufe und Strukturen der teilnehmenden Kliniken integriert, wodurch eine nachhaltige Unterstützung für Mütter und Familien mit psychosozialem Bedarf bereits im frühen Stadium rund um den Zeitpunkt der Geburt gewährleistet ist.
Der Bericht steht unter folgendem Link zum Download zur Verfügung:
https://www.saarland.de/masfg/DE/service/publikationen/publikationen_msgff_einzeln/bericht_lotsendienste_2020_2022.htmlSaarländisches Kinderschutzgesetz im Amtsblatt des Saarlandes
Das Amtsblatt des Saarlandes – das amtliche Verkündungsorgan des Saarlandes – beinhaltet die im verfassungsmäßigen Verfahren beschlossenen Gesetze und die Rechtsverordnungen des Saarlandes. Am 21. Dezember 2023 wurde das Gesetz Nr. 2117 zur Stärkung des Schutzes von Kindern
und Jugendlichen im Saarland (Saarländisches Kinderschutzgesetz — SKG) sowie zur Änderung des Schulordnungsgesetzes (SchoG) vom 15. November 2023 verkündet.
Das Amtsblatt ist abrufbar unter https://www.amtsblatt.saarland.de/Saarländisches Kinderschutzgesetz
In der Plenarsitzung des saarländischen Landtages am 15.11.2023 wurde das Kinderschutzgesetz verabschiedet. Das Kinderschutzgesetz ist ein weiterer wichtiger Schritt zu einem umfassenden landesrechtlich verankerten Kinder- und Jugendschutz im Saarland.„Ein guter Kinder- und Jugendschutz ist das zentrale Ziel der saarländischen Landesregierung. Nach der Einführung des unabhängigen Kinderschutzbeauftragten und der Schaffung einer Ombudsstelle im Rahmen des Kompetenzzentrums Kinderschutz ist das Kinderschutzgesetz ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg. Mit der Einführung des Gesetzes nehmen wir bundesweit eine der Vorreiterrollen ein“, betont Minister Jung.
Das Kinderschutzgesetz beinhaltet u.a. folgende wesentliche Elemente zur Förderung der Rechte von Kindern und Jugendlichen:
1. Etablierung eines saarländischen Kinderschutzrates als unabhängiges Gremium, das den Kinderschutzbeauftragten unterstützt
2. Verbesserung der interdisziplinären Kooperation im Kinderschutz, indem örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe zur Bildung lokaler Netzwerke bei der Wahrnehmung ihres Schutzauftrages verpflichtet werden
3. Förderung der Weiterentwicklung von Fachstandards, Maßstäben der Qualitätsbewertung und Schutzkonzepte
4. Erstellung eines Landesaktionsplans zur Früherkennung und Prävention von Kindeswohlgefährdungen
5. Verpflichtende Schutzkonzepte für Schulen und außerunterrichtliche Bildungs- und Betreuungsangebote, durch Änderung des Saarländischen Schulordnungsgesetzes
6. Verpflichtung der Träger von Einrichtungen und Angeboten auf die Erstellung von Schutzkonzepten hinzuwirken
„Die Einführung von Schutzkonzepten geht mit einer breiteren Weiterbildung der haupt- und ehrenamtlich Tätigen in der Kinder- und Jugendarbeit einher. Damit wird Kinderschutz in der Praxis eine andere Rolle einnehmen und die tägliche Arbeit wird sich verändern. Wir verstehen Kinderschutz nicht allein als staatliche Aufgabe, sondern vielmehr als Gemeinschaftsaufgabe, bei der viele Verantwortungsträger zusammenarbeiten. Nur durch eine koordinierte Anstrengung aller Beteiligten kann eine umfassende und nachhaltige Sicherheit für Kinder und Jugendliche gewährleistet werden“, betont Minister Jung weiter.
In der externen Anhörung gab es seitens der verschiedenen Akteure der Kinder- und Jugendarbeit insgesamt eine große Zustimmung zum saarländischen Kinderschutzgesetz. Das Ministerium begrüßt, dass die Debatte rund um Maßnahmen gegen das sog. Ärztehopping geeint werden konnte. Damit konnte das Gesetz in großem Konsens beschlossen werden. Derzeit können sich Ärzt:innen in Verdachtsfällen im Bereich des Kinderschutzes nicht miteinander austauschen. Der im Kinderschutzgesetz verankerte Interkollegiale Ärzteaustausch ermöglicht einen fachlichen Austausch zwischen der Ärzteschaft, die in die Behandlung des betroffenen Kindes eingebunden ist bzw. war.
Dazu Minister Jung: „Der Schutz von Kindern und Jugendlichen hat für die Landesregierung oberste Priorität. Der Interkollegiale Ärzteaustausch ist hier der saarländische Weg gegen Ärztehopping vorzugehen. Die Regelung geht dabei einen Schritt weiter als ursprünglich mit einer Anlehnung an die Regelung in Nordrhein-Westfalen gefordert. Die Vernetzung im medizinischen Bereich wird gestärkt und eine effektivere Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Schutzfällen gewährleistet. Diese Regelung berücksichtigt die Bedürfnisse der behandelnden Ärztinnen und Ärzte sowie ihrer Schweigepflicht und trägt gleichzeitig zur transparenten und effizienten Gestaltung des Kinderschutzsystems bei.“
Die Landesregierung wird die Stärkung des Kinder- und Jugendschutzes konsequent weiterverfolgen und innovative Maßnahmen sowohl im Bereich der Prävention als auch der Intervention fördern. Besonders hervorzuheben ist die Einrichtung eines „Childhood Hauses“, das im kommenden Jahr am UKS in Homburg etabliert wird und als interdisziplinäres Zentrum von Gewalt betroffenen Kindern und Jugendlichen eine umfassende Anlaufstelle bieten soll.
Der Original-Artikel ist abrufbar unter www.soziales.saarland.de oder https://www.saarland.de/masfg/DE/aktuelles/aktuelle-meldungen/aktuelle-meldungen_2023/aktuelle-meldungen_2023-11/aktuelle-meldungen_20231115_kinderschutzgesetz.htmlRingvorlesung "Kinderschutz in Theorie und Praxis" an der Universität des Saarlandes
Ab dem Wintersemester 23/24 bietet die KJPP des Universitätsklinikums des Saarlandes eine interdisziplinäre Ringvorlesung „Kinderschutz in Theorie und Praxis“ für Studierende der Universität des Saarlandes an.Studierende, v. a. aus den Fächern der Medizin, Psychologie, Jura und Lehramt, sollen damit für die Themenbereiche Kindesmisshandlung, Eltern-Kind-Interaktion und Kinderschutz sensibilisiert und qualifiziert werden. Die Ringvorlesung bündelt den aktuellen medizinischen, psychologischen, juristischen und pädagogischen Erkenntnisstand im Bereich Kinderschutz und behandelt neue Entwicklungen, Erkenntnisse und Ansätze dieser Thematik.Themen der Ringvorlesung sind u. a. Einführung in das Thema Kinderschutz in der Medizin, Kinderschutzthemen aus dem medizinischen/pädagogischen Alltag, Indikatoren und Diagnostik bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung, Vorgehen bei Verdacht auf Kindesmisshandlung, Psychotraumatologie des Kindes, Interventionen zur Förderung der Impulskontrolle von Eltern und Kind u. v. m.
Infos unter https://www.uni-saarland.de/studium/angebot/zertifikate/kinderschutz.htmlProjekt ReSi+: Primärprävention sexualisierter und häuslicher Gewalt - Gewaltprävention im Setting von Kindertageseinrichtungen
Das Deutsche Forum für Kriminalprävention (DFK) hat es sich zu einer Schwerpunktaufgabe gemacht, der Entstehung von Gewalt vorzubeugen und Gewaltprävention systematisch umzusetzen, unterstützt werden v. a. universelle Präventionsmaßnahmen zur Stärkung allgemeiner Lebenskompetenzen von Kindern und Jugendlichen. Weitere Kernaufgaben des DFK sind eine effektive Primärprävention, der flächendeckende Einsatz von Präventionsprogrammen, die Vernetzung der Einrichtungen, Fachberatungen, der Polizei und anderen Akteur*innen sowie die Aufbereitung von wissenschaftlichen Erkenntnissen für die Präventionspraxis.
Im deutschsprachigen Raum gibt es derzeit nur wenig evidenzbasierte Programme zur Resilienzförderung und Prävention sexualisierter und häuslicher Gewalt in Kindertageseinrichtungen. Doch gerade diese Einrichtungen spielen dabei eine zentrale Rolle. Das seit dem Jahr 2019 vom DFK begleitete und vom Bundesministerium der Justiz geförderte Projekt ReSi+ setzt an dieser Stelle an. Es befindet sich zwischenzeitlich in der Implementierungsphase. Bundesweit wird das ReSi+-Projekt von einer Vielzahl von Kindertageseinrichtungen durchgeführt und kann auch weiterhin von Kindertageseinrichtungen adaptiert werden. Für das Jahr 2024 ist darüber hinaus die Anpassung des Präventionsprogramms ReSi+ an die Altersgruppe der 6- bis 10-Jährigen (Hort, Nachmittagsbetreuung, Ganztagsschule) geplant.
Weitere Infos zum Projekt und Ansprechpartner*innen finden Sie unter: https://www.th-nuernberg.de/fakultaeten/sw/forschung/laufende-forschungsprojekte/resi/ und https://www.kriminalpraevention.de/projekt-resi.html
Ein Handout zum Projekt finden Sie hier.Neues Seminarprogramm des MedienKompetenzZentrums der Landesmedienanstalt Saarland
Das MedienKompetenzZentrum der Landesmedienanstalt Saarland hat das neue Seminarprogramm zum zweiten Halbjahr 2023 veröffentlicht. Das Schwerpunktthema 2023 ist „Demokratie und Medien“. Es gibt verschiedenste Veranstaltungen für Berufstätige, Eltern, Kinder und Jugendliche, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte.
Das gesamte Kursangebot von September bis Dezember 2023 finden Sie unter https://www.lmsaar.de/medienkompetenz/.
Abschlussbericht der Unabhängigen Aufarbeitungskommission zum Missbrauchsverdacht am Universitätsklinikum des Saarlandes
Zweieinhalb Jahre nach ihrer Auftaktveranstaltung in Homburg hat die Unabhängige Aufarbeitungskommission (UAK) am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) Ende Mai 2023 ihren Abschlussbericht vorgelegt. Im Jahr 2019 wurden schwere Vorwürfe gegen das Klinikum öffentlich, der Aufsichtsrat des UKS hatte deshalb die Kommission beauftragt, diese zu untersuchen.
Der Abschlussbericht ist abrufbar unter:
https://www.unabhaengige-aufarbeitungskommission-uks.de/media/scraymqv/uak_abschlussbericht_2023.pdf
Abschlussbericht der SicherImSport-Studie
Der Abschlussbericht der SicherImSport-Studie des Forschungsverbundes der Deutschen Sporthochschule Köln, des Universitätsklinikums Ulm und der Bergischen Universität Wuppertal liegt vor. Mit über 4.300 befragten Vereinsmitgliedern und rund 300 beteiligten Sportverbänden stellt sie die bislang größte Studie zu Gewalterfahrungen im organisierten Sport in Deutschland dar. Weitere Infos zur Studie und den Abschlussbericht finden Sie unter: https://www.lsvbw.de/abschlussbericht-studie-sicherimsport/
Literaturempfehlung: „Praxishandbuch Traumatherapie – Diagnostik, ambulante und stationäre Behandlung, Rahmenbedingungen und Anwendungsbeispiele“
Keller, Rolf (Herausgeber); Frommberger, Ulrich (Herausgeber); Graul, Joachim (Herausgeber)
Erscheinungsdatum: 11/2022
Das Praxishandbuch enthält u. a. Empfehlungen für Qualitätsstandards stationärer Traumatherapie und bietet einen Therapieschulen- und Setting-übergreifenden Leitfaden für die ambulante und stationäre Traumatherapie – mit vielen praktischen Methoden, Techniken, Tipps und Beispielen. So sind z. B. 30 (auch zusätzlich online verfügbare) Arbeitsblätter und Checklisten zur praktischen Durchführung einer Traumatherapie enthalten.
Neue Schulbox der „Nummer gegen Kummer“ für junge Menschen mit Behinderungen
Die „Nummer gegen Kummer“ erweitert ihr Angebot für junge Menschen mit Beeinträchtigung und hat dafür die Materialien aus der aktuellen Schulbox weiterentwickelt. In der Pressemitteilung (vollständig hier: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/presse/pressemitteilungen/neue-schulbox-der-nummer-gegen-kummer-fuer-junge-menschen-mit-behinderungen-222152) heißt es dazu: „Die Beratungsangebote von „Nummer gegen Kummer“ bieten hilfesuchenden Kindern und Jugendlichen Unterstützung in allen Lebenslagen. Um die Angebote auch bei jungen Menschen mit Beeinträchtigungen, wie zum Beispiel Blindheit oder Sehbehinderungen, bekannter zu machen und ihnen zu vermitteln, dass es gut ist, sich bei Sorgen und Problemen Hilfe zu suchen, hat Nummer gegen Kummer e.V. zusammen mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen sowie Verbänden, Kompetenzzentren und Selbsthilfevereinigungen für blinde und sehbehinderte Menschen die Materialien der aktuellen Schulbox weiterentwickelt.“
Lehrkräfte an Förderschulen und Schulen des Gemeinsamen Lernens können die Box nun bestellen und/oder Materialien herunterladen unter https://www.nummergegenkummer.de/aktuelles/materialien/
Computerspielabhängigkeit und Internetabhängigkeit: Behandlungsangebot für Kinder und Jugendliche
In Homburg in der Spezialambulanz ADUPS der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum des Saarlandes gibt es nun ein Programm für Kinder und Jugendliche mit Computerspiel- und/oder Internetabhängigkeit.
Das kostenlose Behandlungsprogramm richtet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 8-17 Jahren, die
- eine Computerspielabhängigkeit haben oder bei denen der Verdacht einer Computerspielabhängigkeit vorliegt
- sehr häufig digitale Spiele spielen, und/oder die ihr eigenes Computerspielverhalten sehr stört
- durch das digitale Spielen in ihrem Alltag beeinträchtigt sind
- häufig, intensiv und lange soziale Netzwerke nutzen und/oder es ihnen schwerfällt, mit der Nutzung von sozialen Netzwerken aufzuhören…
Alle Infos zum Programm und zur Teilnahme finden Sie im Flyer.
FAS(D) – Gelingende Transition ins Erwachsenenalter
In der Januar-Ausgabe 2023 des saarländischen Ärzteblattes ist ein Bericht erschienen zum klinischen Wochenende mit dem Thema „FAS(D) – Gelingende Transition ins Erwachsenenalter“ der Ärztekammer des Saarlandes unter Mitwirkung der LIGA Der Freien Wohlfahrtspflege SAAR, der Deutschen Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin, des Landesinstitutes für Präventives Handeln und des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte. Die Veranstaltung fand am 8. Oktober 2022 statt. Ziel war es, die Komplexität der Fetalen Alkoholspektrum-Störungen und deren weitreichende Bedeutung bis ins Erwachsenenalter darzustellen, zu diskutieren und ein Netzwerk zwischen allen in der Versorgung, Betreuung und Behandlung beteiligten Fachdisziplinen und Berufsgruppen zu bilden.
Die Ausgabe inkl. des genannten Artikels ist abrufbar unter: https://www.aerzteblatt-saar.de/
Forschungspreis für Kinderschutz in der Medizin
Die Deutsche Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin (DGKiM) vergibt in diesem Jahr erstmals den Kroschke Forschungspreis für Kinderschutz in der Medizin. Dieser ist mit 7.500 € dotiert. Es handelt sich um einen Forschungspreis für herausragende wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet des Kinderschutzes in der Medizin. Gefördert werden praktisch-klinische oder theoretische Fragen des Kinderschutzes im Gesundheitssystem.
Weitere Infos finden Sie hier: https://www.dgkim.de/leitlinien/forschung/kroschke-forschungspreis-fuer-kinderschutz-in-der-medizin
Neue Veranstaltungen des MedienKompetenzZentrums der Landesmedienanstalt Saarland
Zum Jahresbeginn hat das MedienKompetenzZentrum (MKZ) der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) ihr neues Veranstaltungsprogramm veröffentlicht. Mit mehr als 100 Veranstaltungen steht ein breites Spektrum an Seminaren, Workshops und Ferienkursen in Form von Präsenz- und Onlineveranstaltungen zur Auswahl, optimal also, um sich mit dem Thema Medien- und Digitalkompetenz auf vielfältige Weise auseinander zu setzen. Neue Themen in diesem Jahr sind z. B. Manipulation im Netz durch sogenannte Deepfakes und Face-Swapping, Künstliche Intelligenz im Alltag, digitale Kunst u. v. m. Weitere Infos und Anmeldemöglichkeiten finden Sie unter https://www.lmsaar.de/medienkompetenz/.
Informationen zu K.O.-Tropfen
Im Zuge einer Kampagne zum Thema K.O.-Tropfen der Landesarbeitsgemeinschaft Kommunale Frauenbeauftragte zusammen mit dem Frauennotruf Saarland, Nele e.V., der Frauenbeauftragten der saarländischen Vollzugspolizei und dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit gibt es jetzt einen Flyer mit zahlreichen Informationen zum Thema mit Anlaufstellen, Infos für Eltern, Aufklärung über K.O.-Tropfen, Schutzmöglichkeiten etc.
Den Flyer finden Sie hier .
Kindgerechte Justiz – Familiengerichtliche Verfahren kindgerechter gestalten
Am 10. November 2022 haben das Bundesfamilienministerium und der Nationale Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen den gemeinsam entwickelten "Praxisleitfaden zur Anwendung kindgerechter Kriterien für das familiengerichtliche Verfahren" veröffentlicht. Mit dem Praxisleitfaden soll dazu beigetragen werden, familiengerichtliche Verfahren in Kindschaftssachen kindgerecht und betroffenensensibel durchzuführen. Er richtet sich primär an Familienrichter*innen, aber auch an Jugendamtsmitarbeitende, Verfahrensbeistände und Rechtsanwält*innen. Den Praxisleitfaden können Sie hier herunterladen.
Newsletter „Schutzkonzepte im Ehrenamt“
Das Projekt „Schutzkonzepte in der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ bietet neben einer Online-Lernplattform zum Themenkomplex Schutzkonzepte gegen (sexualisierte) Gewalt im Ehrenamt (https://engagement-schutzkonzepte.elearning-kinderschutz.de/) auch einen Newsletter. Der Newsletter informiert regelmäßig über Aktuelles zum Projekt sowie kinderschutzbezogene Aktivitäten und Veranstaltungen. Sie erhalten außerdem fachlich fundierte Infos, Neuigkeiten und Hinweise aus Wissenschaft und Praxis zum Thema Kinderschutz im Ehrenamt sowie zur Schutzkonzeptentwicklung. In Kürze erscheint die nächste Ausgabe.
Eine Anmeldung zum Newsletter ist möglich unter https://engagement-schutzkonzepte.elearning-kinderschutz.de/newsletter
„Kinderchancen: Kinder schützen!“ – Podcast von Ekin Deligöz und Jörg Fegert
Alle zwei Wochen sprechen und debattieren Ekin Deligöz (Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und Jörg M. Fegert (Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm) in ihrem Podcast „Kinderchancen: Kinder schützen!“ über die Bedingungen, Arten und Weisen des Aufwachsens von Kindern in unserer Gesellschaft. Bisherige Themen waren z. B. Gewalt in der Erziehung, Aufwachsen in der digitalen Welt, Kinder und Krieg. Der Podcast ist abrufbar über https://kinderchancen-kinderschuetzen.podigee.io/
Sounds wrong – Kampagne gegen die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen
Der Besitz, Erwerb und die Verbreitung von Kinderpornografie/Missbrauchsdarstellungen ist strafbar. Mit der polizeilichen Kampagne „Sounds wrong“ sollen alle, vor allem aber auch Kinder und Jugendliche, für das Thema sensibilisiert werden und aufgeklärt werden, wie Missbrauchsdarstellungen konsequent gemeldet werden können, um so deren Verbreitung zu verhindern. Hierbei helfen soll z. B. der Film „Sounds wrong“, der bereits mehrfach ausgezeichnet ist, u. a. mit dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation 2021 in der Kategorie "Wissenschaft, Bildung und Kultur".
Auf der Webseite www.soundswrong.de werden darüber hinaus zahlreiche Informationen zur Aufklärung und Hilfsangeboten bereitgestellt und es wird über Möglichkeiten informiert, wie Missbrauchsdarstellungen gemeldet werden können.
Arbeitsgemeinschaft Medienkompetenz
–Eine Initiative der Landesregierung für die Vermittlung eines kritischen und verantwortungsbewussten Umgangs mit Medien
Die Arbeitsgemeinschaft Medienkompetenz will über neueste Entwicklungen im Medienbereich informieren, Medienkompetenz stärken und alle am Bildungsprozess Beteiligten über Risiken, Chancen und Möglichkeiten digitaler Medien aufklären. Es werden Maßnahmen der saarländischen Akteure im Bereich der Medienkompetenz gebündelt und aufeinander abgestimmt. Das Angebot der AG umfasst Abrufveranstaltungen für die Zielgruppen Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern mit verschiedenen Themenschwerpunkten (u. a. Urheberrecht, Datenschutz, Cybermobbing und soziale Netzwerke).
In einem umfangreichen Downloadbereich werden hier zahlreiche Materialien zum Thema zur Verfügung gestellt, z. B. Vortragsfolien, Faltblätter, Materialsammlungen zu spezifischen Themen wie Cyber-Mobbing etc.
Medienpädagogische Seminarangebote der Landesmedienanstalt Saar
Die LMS bietet im Schuljahr 2022/2023 zahlreiche medienpädagogische Seminarangebote für Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte, Erzieher*innen und alle, die mit Heranwachsenden arbeiten. Themen sind u. a. Podcasts, digitales Lernen, Radikalisierung Jugendlicher im Netz, Soziale Medien, rechtliche Aspekte bei Medienprojekten. Einen Flyer mit den Themen und Terminen finden Sie hier. Weitere Infos gibt es auf der Webseite der Landesmedienanstalt Saar: https://www.lmsaar.de/
Podcast „einbiszwei“ zu sexueller Gewalt
Jeden Freitag gibt es eine neue Folge des Podcasts der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) zu den Themen Sexismus, sexuelle Übergriffe und sexuelle Gewalt. Der Titel „einbiszwei“ will darauf hinweisen, dass es in jeder Schulklasse in Deutschland ein bis zwei Kinder gibt, die von diesen Themen betroffen sind. Es kommen z. B. Kinderschutzexpert*innen, Fahnder*innen, Journalist*innen oder Menschen, die selbst betroffen sind, zu Wort. Sie sprechen mit Gastgeberin Nadia Kailouli über sexuelle Übergriffe im Spitzensport, die „Loverboy-Methode“, Erfahrungen mit K.O.-Tropfen, Stalking u. v. m. Verfügbar überall, wo es Podcasts gibt oder unter https://beauftragte-missbrauch.de/service/mediathek/podcast-einbiszwei/uebersicht-podcast-einbiszwei
Abschlussbericht der Kommission Kinderschutz im Saarland
Am 7. April 2022 wurde der Abschlussbericht der Kommission Kinderschutz im Saarland offiziell vorgestellt. Der Bericht analysiert und bewertet das vorhandene Schutz- und Hilfesystem und leitet daraus 40 Handlungsempfehlungen für die Implementierung von Maßnahmen im Bereich der Prävention und Intervention zur nachhaltigen Stärkung des Kinderschutzes ab. Zugleich beleuchtet er die Umsetzung rechtlicher Bestimmungen auf mögliche Defizite und macht Vorschläge zu ihrer Verbesserung. Erstellt wurde der Abschlussbericht von einem wissenschaftlichen Team um Prof. Dr. Andreas Jud von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am UNIVERSITÄTSKLINIKUM ULM (Professor für „Epidemiologie und Verlaufsforschung im Kinderschutz“), der zusammen mit Prof. Dr. Jörg M. Fegert die Kommissionsarbeit aktiv unterstützt und fachlich begleitet hatte.
Den vollständigen Bericht können Sie hier abrufen.
Ernährungskompetenz junger Familien stärken – Neue E-Learning-Module für Akteure in den Frühen Hilfen
Gesunde Ernährung ist bereits in der frühen Kindheit essentiell. Junge Familien in belasteten Lebenslagen sollen hierbei nun besser unterstützt werden. Durch qualitätsgesicherte E-Learning-Angebote zur Ernährungsbildung und zum Zusammenspiel von Ernährung und Eltern-Kind-Bindung sollen Fachkräfte in den Frühen Hilfen deshalb in die Lage versetzt werden, belasteten Familien wichtige Kompetenzen für ihren Ernährungsalltag zu vermitteln.
Die gesamte Pressemitteilung und weiterführende Links finden Sie auf der Seite des BMFSFJ.
Neues Angebot für aus der Ukraine geflüchtete Personen: Telefonberatung in ukrainischer und russischer Sprache
Um die mehr als 700.000 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchteten Personen besser unterstützen zu können, haben das Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und die Nummer gegen Kummer e.V. mit Unterstützung der Deutschen Telekom am 1.6.2022 die „Helpline Ukraine“ gestartet. Diese bietet eine kostenlose und vertrauliche Telefonberatung in russischer und ukrainischer Sprache.
Die vollständige Pressemitteilung hierzu finden Sie hier.
Unter der Tel.-Nr. 0800-500 225 0 ist die Helpline montags bis freitags zwischen 14 und 17 Uhr zu erreichen.
„Schutzkonzepte in der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ – Entwicklung einer Informations- und Fortbildungsplattform
Das Ehrenamt ermöglicht Kindern und Jugendlichen, ihre Interessen in einem geschützten Raum selbst zu gestalten und frei auszuleben. Daher ist es umso wichtiger, dass sie dort vor (sexualisierter) Gewalt geschützt werden.
Ziel des Projektes „Schutzkonzepte in der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ ist die Entwicklung einer Online-Lernplattform zum Themenkomplex Schutzkonzepte gegen (sexualisierte) Gewalt im Ehrenamt. Auf der Plattform werden verschiedene Lern- und Informationsangebote für Haupt- und Ehrenamtliche zur Verfügung gestellt. Den Teilnehmenden sollen vertiefende Informationen und praktische Kompetenzen zur Umsetzung von Schutzkonzepten im ehrenamtlichen Bereich sowie zur Sensibilisierung für Gefährdungsfaktoren vermittelt werden, um (sexueller) Gewalt an Kindern und Jugendlichen vorzubeugen und Betroffene adäquat unterstützen zu können. Fokussiert werden insbesondere die drei Ehrenamtsbereiche Sport, Jugendverbandsarbeit sowie kulturelle Kinder- und Jugendbildung.
Inhalte der Lernangebote sind der Schutz vor (sexueller) Gewalt in ehrenamtlichen Strukturen und der Umgang mit einem (Verdachts-) Fall von (sexueller) Gewalt, Vernachlässigung oder Misshandlung. Zur Vermittlung der Lerninhalte stehen u. a. Textmaterialien, Videoclips, Audios, Animationen oder Comics zur Verfügung.
Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und von der Klinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Ulm in Zusammenarbeit mit der Sporthochschule Köln umgesetzt.Die Anmeldung zur kostenfreien Nutzung des Angebotes ist unter https://engagement-schutzkonzepte.elearning-kinderschutz.de/ möglich.
Hilfe und Unterstützungsangebote bei Gewalt gegen Frauen und Kinder
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlandes stellt Infoflyer zu den saarländischen Hilfe- und Unterstützungsangeboten bei Gewalt gegen Frauen und Kinder zur Verfügung – in Deutsch, Russisch und Ukrainisch:
- Flyer Gewaltfrei (alle drei Sprachen) (PDF)
- Flyer Russisch (PDF)
- FlyerUkrainisch (PDF)
Informationsmaterial zu Gefahren des Menschenhandels und Unterstützungsmöglichkeiten für Flüchtende
Der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel (KOK) e.V. hat Infomaterial zu Gefahren des Menschenhandels und Unterstützungsmöglichkeiten für Flüchtende aus der Ukraine bereitgestellt, z. B. den Flyer „Seien Sie sicher unterwegs“:
Weitere Infos und Materialien (in verschiedenen Sprachen) finden Sie auf der Webseite des KOK unter https://www.kok-gegen-menschenhandel.de/startseite
Anforderungen an Hilfen für den Einsatz in Kinderschutzfällen – Konzepte und Hilfeplanung im Kinderschutz
Am 29./30. November 2021 fand das 4. Fachgespräch Kinderschutz des Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) zum Thema „Anforderungen an Hilfen für den Einsatz in Kinderschutzfällen – Konzepte und Hilfeplanung im Kinderschutz“ online statt. Rund 70 Expert*innen diskutierten über die Anforderungen an ambulante Hilfen für den Einsatz in Gefährdungsfällen. Ausgehend von fünf Impulsvorträgen von Dr. Stefanie Albus, Prof. Dr. Michael Macsenaere, Prof. Jane Barlow, Prof. Dr. Heinz Kindler und Christine Gerber wurden sechs Schwerpunktthemen für die Weiterentwicklung im Kinderschutz herausgearbeitet:
- Diagnostik und Entscheidung über die geeignete und notwendige Hilfe
- Anforderungen an die Hilfe, Ausgestaltung der Hilfeprozesse und Maßstäbe für den Erfolg
- Qualifikation und Unterstützung der Fachkräfte für die Arbeit mit Familien in Gefährdungsfällen
- Hilfeerbringung als gemeinsamer Prozess zwischen öffentlichen, freien Trägern sowie anderen Professionen und Institutionen
- Soziale Infrastruktur – Bereitstellung von Hilfen im Kinderschutz
- Kinder als Hilfeadressaten – Anforderungen an Hilfeverläufe und die soziale Infrastruktur im Kinderschutz aus der Perspektive der Kinder
Hier stellt das Nationale Zentrum Frühe Hilfen die Folien der Vorträge und einen ausführlichen Bericht zur Veranstaltung zur Verfügung und berichtet über Details zu den Weiterentwicklungsbedarfen.
Mit Kindern über Krieg sprechen und ihnen nach der Krise helfen
Die aktuelle Situation in der Ukraine hat in den Menschen viele Emotionen hervorgerufen, Medien und soziale Netzwerke sind voll von Nachrichten über den Krieg und seine Folgen. Sowohl Bezugspersonen als auch Kinder können Schwierigkeiten haben, das Gesehene und Gehörte zu verstehen. Das Universitätsklinikum Ulm hat deshalb wertvolle Informationen des „The National Child Traumatic Stress Network“ aufbereitet und stellt diese in deutscher, ukrainischer und russischer Übersetzung zur Verfügung. Behandelt werden Fragen wie: Wie kann man mit Kindern über den Krieg sprechen? Wie kann man Kindern nach der Krise heilen helfen? Was sind altersentsprechende Traumasymptome?
Mit Kindern über Krieg sprechen
- Englisches Original (PDF)
- Deutsche Übersetzung (PDF)
- Ukrainische Übersetzung (PDF)
- Russische Übersetzung (PDF)
Nach der Krise: Kinder heilen helfen
- Englisches Original (PDF)
- Deutsche Übersetzung (PDF)
- Ukrainische Übersetzung (PDF)
- Russische Übersetzung (PDF)
Altersentsprechende Traumasymptome
- Englisches Original (PDF)
- Deutsche Übersetzung (PDF)
- Ukrainische Übersetzung (PDF)
- Russische Übersetzung (PDF)
Weitere Infos finden Sie hier.
- Genitalverstümmelung stoppen und als Asylgrund anerkennen – Pressemitteilung zum Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung
Die Verstümmelung weiblicher Genitalien ist eine schwere Menschenrechtsverletzung. Die Beratungsstellen der verbandlichen Caritas erleben seit Jahren, mit welch dramatischen Folgen diese Eingriffe verbunden sind. Präventive Angebote, Beratung und medizinische Unterstützung für Mädchen und Frauen in Deutschland sind jedoch noch auszubauen. Zum Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar veröffentlichten der Deutsche Caritasverband, IN VIA Deutschland und der Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein (SkF) nun eine gemeinsame Pressemitteilung.
Die vollständige Pressmitteilung ist hier zu finden. Eine ausführliche Positionierung von DCV, IN VIA und SkF zur Bekämpfung von Genitalverstümmelung finden Sie hier.
- Saarlandweit Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien implementiert – betroffene Kinder und Jugendliche stärken und fördern
Dr. Lieselotte Simon-Stolz, Corinna Oswald, Janina Mees
Nach konservativen Schätzungen wächst in Deutschland etwa ein Drittel der Kinder und Jugendlichen mit mindestens einem Elternteil auf, der während des Elternseins an einer psychischen und Suchterkrankung leidet. Mit diesen elterlichen Erkrankungen gehen häufig vielfältige psychosoziale Belastungen für die ganze Familie, ein erhöhtes Risiko für Entwicklungsprobleme der betroffenen Kinder und Jugendlichen, ein erhöhtes Erkrankungsrisiko der Kinder und Jugendlichen bezüglich körperlicher, psychosomatischer, psychischer oder Sucht-Erkrankungen und ein erhöhtes Risiko für eine Kindeswohlgefährdung einher.
Von daher stellen Familiensysteme mit einem psychisch und suchtkranken Elternteil eine bedeutende Zielgruppe für den präventiven Kinderschutz dar.
Im Saarland wird seit dem 01.01.2021 in jedem Landkreis des Saarlandes ein vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie gefördertes präventives und resilienzförderndes Angebot für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien nach dem bewährten, seit 2006 existierenden Vorbild „Wiesel“ des Caritasverbandes Schaumberg-Blies e.V. vorgehalten. Die Angebote umfassen fortlaufende altershomogene Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche, im Bedarfsfalle auch Einzelberatungen in Form von zeitlich terminierten Kurzzeitinterventionen oder fortlaufenden Gesprächen. Parallel zu den Gruppenangeboten werden auch Beratungen in Form von Einzelgesprächen für Eltern und Fachkräfte angeboten.
Nachfolgend finden Sie die Flyer der einzelnen Angebote sowie eine tabellarische Auflistung der Angebote in den einzelnen Landkreisen.
· Übersicht „Angebote für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien im Saarland – einzelne Landkreise“ (PDF)
· Flyer „Löwenzahn – Ein Präventionsangebot für Kinder und Jugendliche“ (PDF)
· Flyer „Wiesel – Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien (Kinder)“ (PDF)
· Flyer „Mogli – Kinder mit psychisch erkrankten und suchtbelasteten Eltern“ (PDF)
· Flyer „Wiesel – Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien (Jugendliche)“ (PDF)
· Flyer „Wiesel - Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien und Lebensgemeinschaften“ – Saarhochwald (PDF)
· Flyer „Wiesel - Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien und Lebenspartnerschaften“ – Saarpfalzkreis (PDF)
- Neue Erkenntnisse zu sexuellem Kindesmissbrauch durch Frauen
Bei sexuellem Kindesmissbrauch wird in der Regel von männlichen Tätern ausgegangen. Dass auch Frauen ein sexuelles Interesse an Kindern haben können und sexualisierte Gewalt ausüben können, ist ein gesellschaftliches Tabu. Auch in der Wissenschaft und der klinischen Praxis wurde dieses Thema bisher kaum beachtet. Dies führt zu einem Mangel an Wissen, welches für die Prävention sexuellen Kindesmissbrauchs und die Versorgung betroffener Menschen dringend notwendig ist.
Ein Forschungsprojekt des Instituts für Sexualforschung, Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), das mit Mitteln der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs finanziert wurde, will die Wissenslücken schließen. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts zeigen auf, dass auch Frauen sexualisierte Gewalt an Kindern ausüben. Die Mehrheit der Personen, die von sexuellem Kindesmissbrauch durch Frauen betroffen sind, berichtete davon, dass die sexualisierte Gewalt in der frühen Kindheit begann und über mehrere Jahre andauerte. Häufig wurde die Gewalt von Personen aus dem Familienkreis der Betroffenen ausgeübt. In den meisten Fällen war die eigene Mutter die Täterin. Die beschriebenen sexuellen Handlungen zeigen eine große Bandbreite, die bis hin zu schwerer sexualisierter Gewalt im Kontext der organisierten Kriminalität reicht. Viele der Betroffenen leiden unter posttraumatischen Belastungssymptomen. Die psychischen Folgen des sexuellen Kindesmissbrauchs werden zudem durch Stigmatisierungsprozesse verstärkt.
Aus den Erkenntnissen des Forschungsprojekts ergeben sich Empfehlungen für die weitere Forschung, Prävention und Versorgung. Die beteiligten Wissenschaftler*innen fordern daher, der Tabuisierung sexueller Gewalt durch Frauen entgegenzuwirken. Dies könne durch weiteres Wissen aus der Forschung, durch Aufklärung der Öffentlichkeit und durch Fortbildung von Fachpersonen aus pädagogischen, psychosozialen und medizinischen Einrichtungen sowie bei der Polizei und in der Justiz gelingen.
Weitere Informationen zu dem Forschungsprojekt „Sexueller Kindesmissbrauch durch Frauen“ gibt es hier. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse steht hier zum Download zur Verfügung.
- Neuer Praxisleitfaden zur Anwendung kindgerechter Kriterien für Strafverfahren
Dem Nationalen Rat gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen gehören Vertreter*innen aus Politik und Wissenschaft, Betroffene sowie Verantwortliche aus der Zivilgesellschaft und der Fachpraxis an. Vorsitzende des Nationalen Rats sind Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht und Johannes-Wilhelm Rörig, Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM). Seit Dezember 2019 arbeitet der Nationale Rat mit insgesamt etwa 300 Mitwirkenden in fünf thematischen Arbeitsgruppen: „ Schutz“, „ Hilfen“, „ Kindgerechte Justiz“, „ Schutz vor Ausbeutung und internationale Kooperation“ sowie „Forschung und Wissenschaft“. Erste Ergebnisse wurden im Juni 2021 in einer „Gemeinsamen Verständigung“ veröffentlicht.
Jüngst stellten Mitglieder des Nationalen Rats den gemeinsam entwickelten „Praxisleitfaden zur Anwendung kindgerechter Kriterien für das Strafverfahren“ in einem Gespräch der Justizministerkonferenz vor. Der neue Praxisleitfaden richtet sich an Polizist*innen, Staatsanwält*innen, Ermittlungsrichter*innen sowie Spruchrichter*innen.
Der „Praxisleitfaden zur Anwendung kindgerechter Kriterien für das Strafverfahren“ ist hier abrufbar.
„Prävention und Intervention bei innerinstitutionellem sexuellem Missbrauch. Rechte und Pflichten der Institutionen“ – neue Expertise des UBSKM
Das Deutsche Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e. V. (DIJuF) hat im Auftrag des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) eine neue Expertise erstellt. Der Titel ist „Prävention und Intervention bei innerinstitutionellem sexuellem Missbrauch. Rechte und Pflichten der Institutionen“. Die Expertise zeigt anhand der rechtlichen Rahmenbedingungen praxisorientiert, was eine Einrichtung tun kann/muss, um sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen besser zu verhindern bzw. mit sexueller Gewalt in der Einrichtung angemessen umzugehen. Im Fokus stehen u.a. folgende Fragen:
- Unter welchen Voraussetzungen sind die Strafverfolgungsbehörden einzuschalten?
- Welche arbeitsrechtlichen Möglichkeiten stehen den Verantwortlichen im Falle des Verdachts eines sexuellen Missbrauchs durch Mitarbeitende zur Verfügung?
- Wie kann Prävention bereits im Rahmen der Personalauswahl berücksichtigt werden?
Informationen zu diesen sowie weiteren Themen können gezielt in übersichtlich strukturierten Abschnitten nachgelesen werden. Dabei werden Besonderheiten der einzelnen Bereiche (Kinder- und Jugendhilfe, Schule, Kirche, Sport und Gesundheit) berücksichtigt.
Aufarbeitungskommission veröffentlicht Studie zu sexuellem Kindesmissbrauch in der Familie
Die Familie genießt als privater Raum einen besonderen gesetzlichen Schutz. Für Kinder und Jugendliche, die sexuelle Gewalt in der Familie erleben, kann dieser Schutz zum Verhängnis werden. Das zeigt eine jüngst veröffentlichte Studie der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs. Denn ein zentrales Merkmal von Familie als Tatkontext ist die Möglichkeit der Täter:innen, den Anschein von Normalität aufrechtzuerhalten und so einem betroffenen Kind alle Auswege aus der Gewalt zu versperren. Die Ergebnisse der Studie zeigen neben dem Spezifischen des sexuellen Kindesmissbrauchs in der Familie auch die Verantwortung der Gesellschaft für Hilfe und Aufarbeitung in diesem Tatkontext auf.
Die Studie ist online zum Download verfügbar. Die Pressemitteilung zur Vorstellung der Studienergebnisse ist hier zu finden.
Neue Publikation des BMFSFJ zum Thema „Kindschaftssachen und häusliche Gewalt“ erschien
Die Fortbildungsbroschüre „Kindschaftssachen und häusliche Gewalt“ ist im Rahmen des Projektes „Schutz und Hilfe bei häuslicher Gewalt – ein interdisziplinärer Online-Kurs“ entstanden, das seit 2019 mit Mitteln des Bundesförderprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ finanziert wird. Ziel des Projektes ist, einen Online-Fortbildungskurs für alle Fachkräfte zu entwickeln, die im Themenbereich häusliche Gewalt tätig sind und die insbesondere auch an der Schnittstelle von Gewaltschutz und Kinderschutz arbeiten (weitere Informationen zum Projekt und zum Online-Kurs finden Sie hier.
Die Publikation möchte das Bewusstsein von Fachkräften schärfen, dass und wie der Schutz der Betroffenen bei der Regelung des Umgangs und der elterlichen Sorge bei Vorliegen von häuslicher Gewalt konsequent sicherzustellen ist und Wissen und Anregungen für die Rechtsanwendung in der Praxis in solchen Fällen bereitstellen. Der Schutz von Gewaltbetroffenen ist nicht zuletzt auch im Sinne des Kindeswohls vorrangig geboten.
Druckexemplare der Publikation sowie die digitale Fassung kann auf der Webseite des BMFSFJ oder hier bestellt bzw. aufgerufen werden.
„Wenn ist, was nicht sein darf“: Sexuelle Gewalt – Umgang mit Vermutung
Dieser Text bietet eine Rückschau auf die Fortbildungs-Veranstaltung „Sexuelle Gewalt – Umgang mit Vermutung“ am 30.10.2019. Organisiert wurde sie von der Psychotherapeutenkammer und der Ärztekammer des Saarlandes. Thematisiert wurden u.a. die Kultur des Wegschauens in unserer Gesellschaft, die Notwendigkeit eines neuen Umgangs mit Verdacht, Fehlverhalten und Grenzüberschreitungen sowie der große Bedarf an Schutzkonzepten in allen Einrichtungen, die mit Kindern arbeiten. Auch knapp zwei Jahre nach der Veranstaltungen sind viele der angeschnittenen Themen noch aktuell…
Mehr erfahren
Am 30.10.2019 fand eine gemeinsame Fortbildungsveranstaltung der Psychotherapeutenkammer (PKS) und der Ärztekammer (ÄKS) des Saarlandes mit 108 Teilnehmenden zum Thema „Sexuelle Gewalt – Umgang mit Vermutung“ statt. Für den Vorstand der PKS begrüßte Irmgard Jochum und für den Vorstand der ÄKS San.-Rat Dr. med. Josef Mischo die Teilnehmenden. Einleitend stellten die Vorstände der beiden Kammern zum Thema „Sexuelle Gewalt“ Folgendes fest:
Wenn nur etwa 20% aller Kliniken bundesweit ein Schutzkonzept gegen sexuelle Gewalt umgesetzt haben, dann gibt es klar und deutlich erkennbare Lücken in der Prävention –und die gilt es zu schließen. Was gebraucht wird, sind verbindliche und gesetzlich verpflichtende Schutzkonzepte gegen jegliche Form von Gewalt in Institutionen.
Schutzkonzepte sind bisher nur in Kitas und in Jugendhilfeeinrichtungen verpflichtend. Diese werden auch in Kliniken, in Bildungs-, Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie in der Behindertenhilfe benötigt, denn auch hier existiert ein erhebliches Gefährdungspotential.
Die Vorstände der beiden Kammern stellten zudem fest, dass wichtige Aspekte weit über den Kontext der Veranstaltung hinausweisen: Es geht auch um den Umgang mit Fehlern, um die Fehlerkultur in Organisationen und Betrieben, aber auch in unserer Gesellschaft; es geht um die Kultur des Wegschauens. Es wird dringend ein neuer Umgang mit Verdacht, mit Vermutung, mit Fehlverhalten, Grenzüberschreitungen und mit Gewalt in welcher Form auch immer, benötigt. Viel zu häufig wird auf Fehlverhalten mit Demütigungen, mit Verletzung der psychischen Integrität oder mit Drohungen reagiert; viel zu häufig ist die Wahrscheinlichkeit deutlich größer, plötzlich im Mittelpunkt eines Shitstorms zu stehen als die Chance, eine angemessene Beratung, schnelle Unterstützung oder andere Schutz- und Hilfsmaßnahmen zu erhalten.
Solange das aber so ist, muss man sich über Konsequenzen, wie Schweigen, ängstliches Wegschauen und Vertuschen nicht wundern. Festgestellt werden muss auch, dass jede Form des sexuellen Missbrauchs strukturelle Macht, Machtmissbrauch und Abhängig- keitsverhältnisse voraussetzt. Der destruktive Umgang mit Macht und mit Fehlern ist ein großes und sehr ernst zu nehmendes gesellschaftliches Thema, dem es sich auf vielen Ebenen dringend näher zu widmen gilt. Ärzte- und Psychotherapeutenkammer werden sich gemeinsam dieser Aufgabe stellen.
Psychotherapeutenkammer und Ärztekammer bieten bereits seit vielen Jahren Veranstaltungen zum Kinderschutz an. Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen sind in zahlreichen Gremien zu diesem Thema vertreten und selbst aktiv in der Bildung von Netzwerken und Kommunikationsplattformen. Die Ärztekammer ist besonders mit ihrem Arbeitskreis „Hilfe gegen Gewalt“ engagiert und gibt auf ihrer Homepage wertvolle Hinweise. Die Psychotherapeutenkammer ist Ansprechpartner für gute und schnelle psychotherapeutische Versorgung von betroffenen Kindern und deren Angehörigen.
Die Vizepräsidentin Frau Münnich-Hessel stellte den Referenten vor und moderierte den Vortrag und die anschließende Diskussion. Als Referent wurde der in Saarbrücken niedergelassene Psychologische Psychotherapeut Udo Weber gewonnen. Herr Weber ist seit 2016 in eigener Praxis niedergelassen. Davor war er 13 Jahre als Mitarbeiter und Teamleiter in der Beratungsstelle PHOENIX – Beratung gegen sexuelle Ausbeutung von Jungen – der Arbeiterwohlfahrt tätig. Er bietet Supervision und Fortbildungen zu diesem Themenbereich an.
In seinem Vortrag „Wenn ist, was nicht sein darf. Sexuelle Gewalt – Umgang mit Vermutung“ präsentierte Udo Weber zu Beginn interessante Fallbeispiele und definierte die Begrifflichkeiten „Sexueller Missbrauch und Sexuelle Gewalt“. Sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist eine Form von Gewalt, die häufig vorkommt und dies in jeder Alters- stufe und jedem sozialen Milieu. Sexuelle Gewalt bedeutet, dass Erwachsene oder ältere Jugendliche die Arglosigkeit, das Vertrauen und die Abhängigkeit eines Kindes zur Befriedigung eigener Bedürfnisse benutzen. Damit beginnt für die Betroffenen häufig ein jahrelanger Leidensweg.
Hinweise in der alltäglichen Praxis, die erlebte sexuelle Gewalt vermuten lassen, lösen bei Kolleg*innen nicht selten Betroffenheit, Unsicherheit und viele Fragen aus. Der Referent zeigte auf, welche Symptome, welche Wortwahl und welche Reaktionsmuster das Vorliegen eines sexuellen Missbrauchs vermuten lassen. Anschließend betrachtete Herr Weber typische Täterstrategien, die bei Kindern zu einer massiven Belastung und zur Geheimhaltung führen.
Er zeigte auf, wie das strategische Vorgehen der Täter Ängste, Zweifel an der eigenen Wahrnehmung, Scham- und Schuldgefühle auslöst und welche nachhaltig massiven Auswirkungen diese haben können. Um sich dem Thema der Vermutung zu nähern, beleuchtete der Referent in einem ersten Schritt die verschiedenen Anlässe, die zu einer Vermutung führen können. Er unterschied geplante von ungeplanten Gesprächskonstellationen und thematisierte grundlegende Standards in der Gesprächsführung.
Dabei richtete er einen besonderen Fokus auf die Bedeutung der Vorabannahmen und die Bedeutung der Suggestion für eine gelingende Aufklärung einer Vermutung. Er betonte wie wichtig es ist, diesen Hinweisen besonnen und ruhig nachzugehen. Keinesfalls darf das betroffene Kind zu Aussagen gedrängt werden. Das weitere Gespräch muss unbedingt vermeiden, Schuldgefühle zu erzeugen; vielmehr muss das Kind ein Klima des Vertrauens und der Geborgenheit erfahren. Weiterhin zeigte Herr Weber die Ziele und die Möglichkeiten weiterer Interventionen zum Schutz des Kindes und der Hilfe des schützenden Bezugssystems auf.
Als letzten Punkt des Vortrages benannte er Möglichkeiten der Prävention. In diesem Zuge wies Udo Weber auf die Gelegenheit hin, sich nach der Veranstaltung über die spezialisierten Beratungsstellen zu informieren und mit Mitarbeiter*innen der hier vertretenen Beratungsstellen in Kontakt zu treten:
· Nele e.V. gegen sexuelle Ausbeutung von Mädchen
· Phönix, die Beratungsstelle gegen sexuelle Ausbeutung von Jungen
· Neue Wege - ein Programm zur Rückfallvermeidung für sexuell über- griffige gewordene Minderjährige
Im Anschluss an den fachkundigen und engagierten Vortrag und eine kleine Pause zum Austausch und Vernetzen entstand eine sehr interessierte und rege Diskussion zu dem Thema.
Es war eine rundum gelungene Veranstaltung der beiden Kammern. Wir sind sehr froh, dass Herr Weber sich bereit erklärt hat, seinen Vortrag für alle Mitglieder der PKS im internen Teil der Homepage der PKS zu Verfügung zu stellen, die an diesem Abend nicht teilnehmen konnten. Beide Kammern werden zukünftig zu diesen Themen weiter Veranstaltungen durchführen. Wir werden Sie darüber informieren.
Zurechtfinden im „neuen – alten“ Leben – Unterstützung für Kinder im Zuge der Corona-Pandemie
Normalität – was bedeutet dies nach dem letzten Jahr für unsere Kinder und Jugendlichen? Was brauchen sie um sich zurechtzufinden in dieser „neuen" Normalität und wie können wir ihnen helfen? Diesen Fragen geht Silke Wendels, Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche, in ihrem Text nach. Eine Idee ist die Einrichtung eines runden Tisches „Kinder/ Jugendliche und Corona“, der sich mit der Verarbeitung, Auseinandersetzung und Zukunftsorientierung für junge Menschen befassen soll.
Mehr erfahren
Seit März 2020 waren wir alle unterschiedlichen Herausforderungen ausgesetzt. Lockdown, Home Office, Ängste um die Gesundheit unserer Lieben oder uns selbst, die Arbeit. Dazu kam die bis dahin für viele in unserem Land unbekannte allgemeine Krisenstimmung.
Dabei und dazwischen Kinder und Jugendliche aller Altersstufen und hier zähle ich auch die noch jungen Erwachsenen bis Mitte 25 dazu, die in ihren Ausbildungssettings ebenso betroffen waren und sind wie die Schulkinder und Kindergartenkinder.
Von heute auf Morgen gab es nicht mehr die gewohnten Alltagsstrukturen durch Schule, Kindergarten, Ausbildung oder Uni. Die Eltern mussten im ersten Lockdown und auch danach vieles auffangen und dabei selbst im Umgang mit der eigenen Betroffenheit leben. Man bekommt Übung, dennoch bleibt es anstrengend und zeigte sich zermürbend im Verlauf.
Lange Zeit war der Fokuswenig gerichtet darauf, welche Auswirkungen dies auf die Entwicklung unserer Zukunft haben würde – die Kinder und Jugendlichen. Immer wieder mal gab es Vorstöße oder Versuche, den Fokus auf diese zu lenken, jedoch in meinem Empfinden ohne nennenswerten Erfolg.
Dies verändert sich gerade, wenn man sich die unterschiedlichen Angebote und initiativen Ideen für die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen nach dem letzten schwierigen Jahr anschaut. Man hat gemerkt, welche Auswirkungen diese Zeit hatte und hat. Schulisches Aufholen, soziale Kontakte, Vereinsleben und – nicht zu vergessen – die erschreckende Entwicklung hinsichtlich des Medienkonsums. Wir müssen unseren Kindern und Jugendlichen unserer Zukunft, für die wir Sorge tragen, mehr Aufmerksamkeit schenken, sie sehen, ihre Nöte und Bedürfnisse ernst nehmen und nach Wegen suchen, um diese zu erfüllen. Auch Möglichkeiten, das letzte Jahr zu verarbeiten und zurück zu finden in eine neue Normalität, da wir das letzte Jahr nicht ungeschehen machen können. Die immens vermehrte Nachfrage nach ambulanter Psychotherapie zeigt deutlich, dass es der Unterstützung bedarf, sich wieder zurechtzufinden im „neuen – alten“ Leben.
Vor diesem Hintergrund ist die Idee eines runden Tisches Kinder/ Jugendliche und Corona entstanden, der den Fokus auf verschiedene Aspekte der Verarbeitung, Auseinandersetzung und Zukunftsorientierung für Kinder und Jugendliche richten soll.
In einem Expertengremium mit Vertreter:innen unterschiedlicher Institutionen im Saarland (u.a. PTK-Saar, Kinderschutzbund, Landesjugendamt, LPH – die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit) soll im weiteren Verlauf des Jahres 2021 und darüber hinaus eine Veranstaltungsreihe entstehen, die diesen Belangen Raum gibt, wo es ermöglicht wird, sich auseinandersetzen und all das zu reflektieren, wo es in unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen (je nach Institution) um die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen geht. Daneben soll es Raum geben für die fachliche Auseinandersetzung mit der Thematik, damit wir gewappnet sind, falls wieder solche Szenarien auftauchen sollten: Was braucht es dann und wie schaffen wir es dennoch eine Umgebung zu bieten in der Kinder und Jugendliche sich gut weiterentwickeln und gefördert werden können, mit den für sie spezifischen und altersabhängigen Bedürfnissen?
Wir sind für Anregungen und Interesse offen und dankbar, verschiedene Interessensbekundungen wurden bereits an uns herangetragen, und wir freuen uns über weitere. Im Sinne einer guten Vernetzung freut uns die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen zum Wohle der Kinder und Jugendlichen. Dieses vernetzte Arbeiten sehe ich wegweisend für unseren weiteren Weg durch den Dschungel an bestehenden und kommenden Anforderungen für alle „Systeme“, die im weitesten Sinne mit Erziehung und Bildung für Kinder und Jugendliche betraut sind, um eine möglichst gute Perspektive zu bieten. Wir sollten aus dem letzten Jahr lernen und nach dem Motto „be prepared“ unserer Verantwortung für unsere Zukunft (die Kinder und Jugendlichen) dauerhaft Beachtung schenken.
Sobald die Veranstaltungsplanung konkret ist, werden wir Sie informieren. Behalten Sie das Thema im Blick in unseren Newsletter und unter www.ptk-saar.de